Trio tRiaLog
Gestillte Sehnsucht

Die Wahlverwandtschaft der menschlichen Stimme mit der Klarinette ist immer wieder beschrieben worden und hat Komponisten zu intensivster Zwiesprache inspiriert.

Sie kommt nun erneut zu schönster Blüte im Trio der Mezzosopranistin Sarah Romberger mit ihrem Bruder, dem Klarinettisten Daniel Romberger und Fil Liotis am Flügel. In einem Arrangement des Klarinettisten erklingen zu Beginn zwei zarte Gesänge von Brahms (ursprünglich für Alt, Viola und Klavier), die dieser dem befreundeten Musiker-Ehepaar Joseph und Amalie Joachim zugedacht hat, deren Ehe kriselte. Man weiß allerdings nicht, ob „Gestillte Sehnsucht“ auf einen Text von Friedrich Rückert, in dem eine friedvoll abgeklärte Stimmung im Abendrot besungen wird, tatsächlich zur Versöhnung des Paares beitrug.

Als Überleitung ins Heute stehen die Fünf Lieder op. 15 von Richard Strauss, der erste geschlossene Liedzyklus seines insgesamt 220 Lieder umfassenden Liedschaffens.

Fast zwanzig Jahre vor seinem ersten großen Opernerfolg mit „Salome“ entstand der Zyklus op. 15, dessen erstes Lied „Madrigal“ einen Text von Michelangelo Buonarroti vertont.

Höhepunkt des Liederabends ist eine Auftragskomposition der Kölner Philharmonie und des Heidelberger Frühling: Fünf „liebeslieder“ von Philipp Maintz auf Texte von Elisabeth Plessen, entstanden zwischen 2015 und 2021 im toskanischen Vecoli, in Plessens zweiter Heimat. Die sinnlich-melancholische Naturlyrik wendet sich im letzten Gedicht „Augenmerk“ erinnernd an ihren 2009 verstorbenen Lebensgefährten, den Theaterregisseur Peter Zadek. Philipp Maintz komponierte für die Besetzung von Mezzosopran, Bassklarinette und Klavier ein fein austariertes Geflecht dreier sich individuell bewegender Stimmen.

Konzert ohne Pause


Trio tRiaLog

Sarah Romberger
Mezzosopran

Daniel Romberger
Klarinette

Fil Liotis
Klavier


Johannes Brahms
Zwei Gesänge op. 91
(Arr. für Mezzosopran, Klarinette und Klavier von Daniel Romberger)

Richard Strauss
Fünf Lieder op. 15

Philipp Maintz
liebeslieder – auf Gedichte von Elisabeth Plessen für Mezzosopran, Bassklarinette und Klavier
(Kompositionsauftrag der Kölner Philharmonie und des Heidelberger Frühling)