Kunsthistorisch und musikalisch vertiefte Parcours durch die reichen Sammlungen des Kurpfälzischen Museums

Vom Spätmittelalter eines Tilman Riemenschneider führt der Weg bis zur frühen Moderne Max Slevogts, von den christlichen Darstellungen der ausgehenden Gotik über die Herrscherkonterfeis des Absolutismus zu stark individualisierten Portraits des 20. Jahrhunderts. An diesem Museumstag erkunden Menschendarstellungen in Lied und Malerei das Mysterium des „Ich“ in der Geschichte und damit das Wechselspiel zwischen Gestalt und Gefühl, außen und innen, Typus und Persönlichkeit. Pointierte Bilderläuterungen und stimmungsvolle Musikdarbietungen in vokal-instrumentalen Kammerbesetzungen ergänzen und stimulieren hier einander.

Zwei kurzweilige Rundgänge werden angeboten. Einer beschäftigt sich mit den Frauen, der andere mit den Männern. Während zur vollen Stunde in den großen und repräsentativen Sälen längere Performances stattfinden, gehen die Gruppen zwischendurch getrennter Wege. Entscheiden Sie spontan, welchem Tross Sie sich anschließen wollen! Die Welt ist nicht-binär, weiß die neuere Genderforschung: Eine simple Zweiteilung leugnet nicht allein alle Übergänge zwischen den Gegensätzen, sondern vor allem die soziale Bestimmtheit des Geschlechts. Der Gang durchs Museum indes fördert hier allerhand erhellende Einsichten zu Tage. Gerade die abwechselnd auf eines der Geschlechter scharf stellende Bifokalbrille schärft den Sinn für das Abenteuer individueller Selbstentfaltung – inklusive aller Nuancen und Abweichungen vom binären Schema. Der Wechsel zwischen den beiden Routen oder ein späterer Einstieg sind ohnehin stets möglich …

Dauer: 13 – 16.30 Uhr

Der Museumseintritt, auch zur Sonderausstellung Kunst und Fälschung, ist im Ticketpreis enthalten. Kinder und Jugendliche haben freien Eintritt.